Forumstreffen in Bocholt












In gemütlicher Runde
Beim Abendessen
Ich saß im Zug mit meinem Rucksack und einer großen Tüte gefüllt mit Empanadas und Tarta Santiago, sechs an der Zahl, 6 Empanadas und zwei Tarta Santiago, gut verstaut in Tortenkartons. Sechs Stunden Fahrt mit drei verschiedenen Regionalzügen, quer durch Deutschland bis hoch zur holländischen Grenze nach Bocholt. Ich fass es nicht, es ist Freitagmittag und ich fahre mit dem Bummelzug durch Deutschland auf ein Internet- Forumstreffen.







Frühstücksbuffet

Beim Frühstück
Doch eigentlich begann dieses Wochenende schon viel früher, so etwa im Frühsommer kam das Thema Im Forum auf und alle waren hellauf begeistert, ausnahmslos, mich inbegriffen und wer es ermöglichen konnte meldete sich an. Im nu waren es über 20 Teilnehmer und ich dachte noch, könnte eigentlich mehr sein, doch einige waren auf den verschiedensten Jakobswegen unterwegs, andere hatten nicht genug Urlaub oder waren Familiär eingebunden. Doch am Ende waren es doch etwas über 30 Teilnehmer und einige kamen noch, wenn auch nur, Samstagnachmittag dazu, aber es reichte um sich kennenzulernen.





Bogadillos als Pilgerverpflegung
Als wir mitte August von unserem Camino zurück kamen dachte ich noch, mein Gott in drei Wochen wieder für ein Wochenende weg, doch die Freude überwog, vor allem aber in der Woche davor. Nun galt es Planen, Einkaufen und Vorbereiten, alles musste ja Donnerstagabend fertig sein, damit ich Freitagvormittag starten konnte und man merkte, ja spürte sogar die Aufregung die im Forum herrschte, überall wurde vorbereitet, am allermeisten aber in Bocholt, Franz Wilhelms und Hejos Wirken spürte man bis hier in den Südwesten. Als dann donnerstags das Bild von Hejo beim Aufhängen der Pfeile im Forum eingestellt wurde spürte ich das da mehr war als „nur“ ein Treffen einiger Pilger in irgendeiner Stadt in Deutschland.


Die Rückfahrtmöglichkeiten werden
Nach Bredevoort gebracht
Wir kamen aus ganz Deutschland zusammen, na ja, zumindest aus der oberen Hälfte, ein bunt zusammengewürfelter Haufen, einige kannten sich aus Schönecken in der Eifel vom Jakobustag, andere aus dem Forum, doch irgendwie war man sich vertraut.


Franz Wilhelm erläutert uns  das
Motto unserer Pilgerschaft
Als ich dann um halb sechs Marc anrief, der sich bereiterklärt hatte mich vom Bahnhof abzuholen, ich hätte auch etwas mit den Saarländern ausmachen können, doch ich entschied mich bewusst für den Zug, hörte ich im Hintergrund viele Stimmen und eine „Bombenstimmung“. Als dann ein Auto hielt waren es nicht nur Marc sondern Hejo war auch dabei und begrüßte mich mit einem „siehst du jetzt hole ich dich doch noch ab“. Nach meinem Aufruf im Forum, wer mich denn Abholen könne war Marc un eine nasenlänge schneller mit der Antwort und somit musste ich Hejo absagen.


Aufbruchstimmung
Quer durch die Stadt ging es dann zum Vereinsheim des Radsportclubs unserer „Albergue Bocholt“ wo ich mich in einer riesigen Begrüßungsszene wiederfand, so ging es auch in „unserem“ Forum, zu nichts ist hier in der Realität anders. So als ob wir  uns schon seit ewigen Zeiten kannten. Ich war fast der letzte, Grit aus Berlin und Petra und Dirk aus dem „Sarreland“ J kamen kurz nach mir an, womit unsere Runde komplett war.


Die Hauptgruppe 5 Km/h
hinter der Kamera
die Nachzügler 3 Km/h
Was folgte war ein sehr schöner Abend, mit zusammen Essen richten, Vino Tinto „die Saarländer“, Mariko, brachten Karlsberg in allen Varianten mit, an dem ich mich auch herzhaft festkrallte, Jose Maria hatte köstliche Tortillas zubereitet, Tarta Santiago, Schinkengebäck, meine Empanadas, oder Vera mit Ihrem „Handkäs mit Musik un em lecker Stöffsche“, Äppelwoi, oder wie man in Norddeutschland sagt, Apfelwein. Gesellig und feuchtfröhlich bis tief in die Nacht, hatte man sich doch so viel zu erzählen,


HermAnne unser "Troubadix"
Der Samstag stand dann erst mal unter dem Motto Pilgern, nach einem ausgiebigen Frühstück und dem versorgen der Pilgerschar mit Lunchpaketen machten wir uns auf den Weg nach Bredevoort in Holland, knapp 14 Km übers „flache Land“.
Franz Wilhelm und Hejo hatten am Donnerstag schon die Strecke mit gelben Pfeilen markiert und auch sonst alles vorbereitet, denn wir sollten nicht einfach so laufen, sondern jeder Abschnitt wurde unter ein Motto gestellt und im Nachhinein ärgere ich mich, das ich bei meiner Kamera nicht auf Videofunktion gedrückt habe, aber so ist es nun mal. Auf jeden fall war ich von der Landschaft beeindruckt, aber auch von meinen Mitpilgern, aber das sagte ich ja schon.


Die nächste halbe Stunde
steht unter dem Motto
"Bogadillo und Vino Tinto"
Was mich aber an diesem Vormittag begeisterte war „das Laufen und gleichzeitig reden“, sonst eher nicht meine Art, ich weiß „Betty Emsland“ glaubt mir nicht, aber es ist so, na ja beim Thema Jakobsweg ist es was anderes und natürlich bei der netten Begleitung. So ging ich den ersten Abschnitt mit Betty, Karin und Elisabeth und merkte das jeder von uns, ob er den Camino schon mal gegangen war oder nicht, ne interessante Geschichte hat.


Erinnert etwas an Fromista
So ging es von Etappe zu Etappe Richtung Bredevoort und irgendwann ließ ich mich zurückfallen und holte meine Kamera raus, das war ich der Schönen Landschaft einfach schuldig und so verlor ich den Anschluss, aber auf dem Camino geht niemand verloren der den gelben Pfeilen folgte, und hier waren wir auf dem Camino und wir am Abend noch feststellen sollten: Bocholt liegt in Spanien. Doch zuerst machte ich mich in Bredevoort auf die Suche nach meinen „Verlorenen“, oder war ich etwa der „Verlorene“!?!?!




Immer dem gelben Pfeil folgend
Nachmittag in Breedevort
"Kaffee con Leche y Tarta"
Vorbei an kleinen Bücherläden und Geschäften und einer alten Windmühle, die ich schon weit vor dem Ort sah, aber auch an kleinen Klinkerhäuschen machte ich mich auf die Suche und wurde vor einem kleinen Cafe am Dorfplatz fündig, ich wurde mit freudigem Hallo begrüßt und hörte auch so Satzfetzen wie „ruf Petra an, Klaus ist da“ oder sag Franz Bescheid, er braucht nicht zu suchen“, bis ich erst mal merkte das es um mich ging J . Ich meinte nur trocken, ich sei in einem „Coffeeshop“ versumpft, hätte mir ne „Tüte“ gekauft, aber aus dem Alter sind wir ja raus, oder?! So klang die Pilgerei in einer angenehmen Atmosphäre aus. Mit den am Morgen hier abgestellten Autos ging es schließlich wieder zurück nach Bocholt.






Der "Virus Caminensis"
hat sie schon gepackt
Und wo Bleibt mein Steak?
Die Zeit verflog, es war wie in einem richtigen Refugio am Camino, die einen Duschten, oder legten sich kurz ab, zogen sich zurück, kleine Gruppen bildeten sich, man hatte sich viel zu erzählen, so versschieden wir auch waren, so ähnlich waren wir auch, mag paradox klingen, aber es ist so, da sitzen auf einmal 30 Pilger beieinander und redeten in einer Sprache miteinander. Man verstand sich aber auch mit den Herzen, und so ging es übergangslos an die Vernichtung des Vino Tinto, denn er könnte ja schlecht werden und mangels Kondition biss ich mich wieder an dem Karlsberg fest. Nachdem ich mich auch kurz abgelegt hatte und wieder rauskam war ein weiterer Pilger eingetroffen, dododo007, ich drückte ihm die Hand und sagte „hi dodo“ er meinte trocken „kannst ruhig André zu mir sagen, worauf ich entgegnete, Pellegrino, kannst ruhig Klaus zu mir sagen. Fortan nannte ich Ihn nur noch „dodo kannst ruhig André zu mir sagen“


Saludos Amigos
stellvertretend für alle
Freunde aus Bocholt
 Marc übernahm den Grill, nachdem Franz Wilhelm ihn angeschmissen hatte, Rindersteaks butterzart, Schweinebauch, Bratwurst, alles hat gepasst, ich musste Veras Mann recht geben, solche Rindersteaks habe ich selten so gut vom Grill gegessen. Ich könnte jetzt sagen, der Wein floss in Strömen, aber umgerechnet auf die vielen Pilger war es nicht mal so viel. Vor allem aber wurde viel geklönt, von der Kamera über das packen des Rucksacks, die richtigen Schuhe, aber auch die Pilgergeschichten kamen nicht zu kurz, aber auch belangloses, das alltägliche betreffend und das wieder bis spät in die Nacht.


"ABSCHIED"
Als ich schlafen ging war es ruhig im „Schlafsaal“ selbst Marc atmete flach und ruhig, was man von der Nacht vorher nicht gerade behaupten kann J aber ich denke er übte für den Camino „schnarch freies Schlafen“. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Wer nicht in Bocholt war und mehr wissen möchte wende sich an Marc J
So schön das Wetter auch am Samstag war, der Sonntag begrüßte uns mit Regen, ja Regenstimmung getrübt von unserem Abschied, keine gute Mischung, nach einem gemeinsamen Frühstück und Aufräumen hieß es Abschied
 nehmen.
Ein besonderer Platz für eine
besondere Pilgerin
"Lerche 41"
Die "Grande Dame"
unseres Forums





Es mag wie eine Floskel klingen, aber wir kamen als Fremde
(wenn wir uns auch aus dem Forum kennen)
und gingen als Freunde.

Es gäbe noch viele Geschichten und Geschichtchen um und über dieses
1.   Offizielle Forumstreffen
Aber die gehören anderen Pilgern!!
Buen Camino