Samstag, 25. September 2010

Donnerstag 9. Juli Tag 1 Pamplona

Pamplona

Es war ein kühler Frühlingsabend, die Planung unseres Jacobsweges war abgeschlossen und der Termin stand, unumstößlich und nur so hatten wir die Zeit zum gehen, 5 Wochen, am 9.Juli kommen wir nach Pamplona. 9. Juli, da war doch was, schoss es mir durch den Sinn, ich ging all meine Unterlagen durch und da sah ich es „San Fermin“, als ich es Caroline sagte jubelte Frederic, „das ist das mit den Stieren“, ich sagte jawohl, das sind die Feiertage zu Ehren des heiligen Fermin.“Encierro“ das Stiertreiben, na wenn das kein „Auftakt“ unseres Jacobsweges ist!? Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuß, denn während San Fermin sind die Pilgerherbergen in Pamplona geschlossen. Alle geschlossen außer….. und da war der Lichtschimmer am Horizont, „Casa Paderborn“, eine von den „Jacobsfreunden Paderborn“ geführte Albergue, die auch als einzige über San Fermin geöffnet hat, aber nur über 28 Betten verfügte, etwas knapp aber wir wollten es versuchen, zur not konnten wir immer noch, da wir vormittags ankamen, am Nachmittag nach Zizur Menor weitergehen, es waren nur 5 Km, soweit der Gedanke.



 Wir hatten einen Schutzengel auf unserer Seite und kamen um 10²° im Busbahnhof von Pamplona an. Der Rest war Routine, zielstrebig liefen wir durch die Stadt, vorbei an tausenden feiernden Menschen, hinunter zum Fluß Arga in Richtung Casa Paderborn und irrten 2 Stunden durch die Gärten am Fluß auf der Suche nach der Herberge, die wir dann auch gegen 12°° Uhr fanden, 7 Pilger waren vor uns und wir hatten beste Chancen auf ein Bett, der Rest war nun wirklich Routine und gegen halb zwei hatten wir unser Bett und begaben uns auf Hemingways Spuren. Als wir in die Stadt kamen sahen wir erst mal nur weiß und rot, weiß gekleidete Menschen mit roten Halstüchern und Schärpen, tausende, Menschen jeden Alters in einheitlichen Farben gekleidet, feiernd, tanzend, miteinander redend, eine Stadt im Ausnahmezustand und wir sahen gleich ein, das da mit Kunst und Kultur nicht viel anzufangen war und wir gingen einmal quer durch die Stadt, machten unsere Bilder und gingen wieder zurück zur Casa.



  Ein freier Nachmittag war angesagt und wir hatten Gelegenheit den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachzuholen vor allem aber um uns auf die kommenden Wochen vorzubereiten. Später am Nachmittag gehen wir noch etwas am Fluß spazieren, vor allen aber auf die „Zickzackbrücke“ sind wir gespannt, in seiner Form einzigartig und Caro meint, sowas sei in Deutschland undenkbar, eine Brücke ohne Geländer und sie wird nachdenklich. Vieles ist ihr, in den wenigen Stunden die wir uns nun schon in Pamplona aufhalten, aufgefallen was in Spanien anders ist, vor allem aber die Art und Weise wie man hier feiert, hier tobt der Bär und eine ganze Stadt feiert,. wie wir in der Nacht noch feststellen, rund um die Uhr, in der Stadt, in den Parks und in den Anlagen. So gehen wir früh schlafen und selbst der Lärm der Feiernden kann uns nicht vom schlafen abhalten, denn am nächsten morgen müssen wir um halb sieben an der Absperrung für den Stierlauf vorbei sein sonst sitzen wir bis um 9°° Uhr fest, so die Prognose des Hospitaleros der Casa Paderborn.