Samstag, 25. September 2010

Montag, 03. August Tag 26, 24,8 Km


Villafranca del Bierzo

Zu früh verlassen wir die Herberge
Es war eine kalte Nacht, selbst für mich und als ich Nachts kurz oben war um mir Wasser zu holen vernahm ich Schnarchen im Innenhof, als ich hinaus schaute sah ich alles voller Matratzen, hier hatte man am Abend noch etwa 100 Pilger untergebracht, womit hier mindestens 270 Pilger übernachteten, die sich heute Richtung O'Cebreiro bewegten und ich ahnte das es heute ziemlich schwierig werden würde ein Bett zu bekommen.




Noch 200 Km
Ich hatte einen handfesten Muskelkater in den Oberschenkel und war tierisch verspannt, was wahrscheinlich von dem schnellen Abstieg von Manjarin herkam. Bevor wir die Stadt verließen wollten wir noch einkaufen, aber die Supermärkte öffneten erst um halb zehn, so warteten wir, Zeit die uns beim Laufen fehlte, doch das ist mir heute egal. Das einzige was wir seit Freitagabend zu essen hatten waren die Spaghetti bei Thomas und das Bogadillo gestern Morgen.

Genügsamkeit, in Caros Gesicht stand geschrieben, "ich gehe keinen Meter bevor wir nichts zu essen gekauft haben" und ich konnte es auch verstehen, wir nutzten die Zeit und besichtigten die Stadt samt Templerburg ein Relikt aus dem 12 Jahrhundert.




Templerburg
Ursprünglich geht die Burg auf seine alte keltische Befestigungsanlage zurück, 1178 erlaubte Ferdinand II. von León den Templern den Bau einer Befestigungsanlage zum Schutz der Pilger, ein Bollwerk an dem selbst noch heute, nach seiner wechselhaften Geschichte, zu sehen ist wie mächtig einst die Tempelritter über die Pilger wachten.



Im Zeichen der Templer
Einer der letzten Templer
Nachdem wir eingekauft und ausgiebig gefrühstückt hatten machten wir uns auf den Weg, jeder Schritt schmerzte und so liefen wir pfeilgerade Richtung "Estacion de Autobuses" dem Busbahnhof und fuhren mit dem Mittagsbus nach Villafranca del Bierzo, wo wir gegen 13°° Uhr ankamen. Unterwegs sahen wir dutzende Pilger auf den Wegen und in Cacabelos vor der einzigen Herberge mit siebzig Betten war der ganze Vorplatz mit Pilgern besetzt. In Villafranca war nichts mehr frei, alle Herbergen waren belegt und wir dachten schon an weitergehen als ich ein Schild mit der Aufschrift "Officio de Tourismus" sah und zügig darauf zu steuerten, denn wenn es auf etwas ankommt wenn ein Ort "dichtmacht" ist es Geschwindigkeit, denn dann kannst du nur noch schnell sein und wir waren es. Wir bekamen sogar ein eigenes Zimmer im Gemeindehaus das man zur Notunterkunft für Pilger hergerichtet hat, zwar gab es nur Matratzen die man auf den Boden legte, doch das war in Ordnung. Wir nutzen die Gelegenheit zum Waschen und lassen die Seele so richtig baumeln, im Innenhof um den die Räume angelegt sind trifft man sich zum Sonnen und Wäsche trocknen, auch die deutsche Familie ist auch da.

Wir verschlafen den Rest des Tages und bereiten uns auf den bevorstehenden Aufstieg zum o`Cebreiro vor.