Sarria
Morgens um acht Uhr erreichten wir die Stadt, so legten wir in 25 Stunden gute 60 km zurück, dementsprechend fertig waren wir auch und durchgefroren, ein Gefühl das uns durch Galicien begleiten sollte.
Nach einer heißen Tasse Kaffee machten wir uns auf die Suche nach einer Herberge, und erlebten unser blaues Wunder, alle Herbergen waren Completo, und zu allem Hohn waren die Betten vorgebucht, von Touristen, einzig in der Herberge Albergue Europa bekamen wir noch zwei Betten, aber auch nur durch Beharrlichkeit, so mussten wir unsere Betten reservieren, im voraus zahlen und unsere personalausweisnummern angeben, eine Vorgehensweise die ich bis dahin noch nicht erlebt hatte und erst um elf Uhr konnten wir in die Herberge.
So tätigten wir unsere Einkäufe und warteten, als wir die Gasse runterliefen sahen wir eine der Schwestern der "Deutschfamilie", sie standen bei der Städtischen Herberge an, am nächsten Tag wollten sie weiter nach Portomarin, das war auch unser Ziel.
Als wir dann unsere Betten zugewiesen bekamen ging es zuerst mal unter die Dusche, danach wollten wir schlafen, doch das gestaltete sich etwas schwierig, denn kurz nach uns erschienen 5 Italienerinnen und rissen die Fenster auf,
Nichts gegen Frischluft, doch uns war kalt, so schlossen wir die Fenster wieder als die Mädels weg waren, und gingen schlafen, kurze Zeit später kamen sie zurück und die Fenster wurden wieder aufgerissen und so ging es den ganzen Nachmittag, Fenster auf und Fenster zu, dazu kam das Klacken hunderter Pilgerstäbe auf dem Kopfsteinpflaster, denn die Herberge lag direkt am Jakobsweg.
Die Nacht war das der Gipfel, denn die Prinzessinnen deckten sich mit Rettungsfolie zu und das Rascheln begleitete uns die ganze Nacht.