Samstag, 25. September 2010

Samstag 25.Juli, Tag 17, 18 Km

Calzadilla de la Cueza





Heilige Maria Mutter Gottes
Die Nacht bei den Klarissinnen war zwar kurz aber erholsam, daran konnten sogar lärmende und spielende Kinder die bis nach Mitternacht auf dem Hof tobten nichts ändern, gemächlich und Wert darauf legend unter den letzten zu sein verließen wir das Kloster, eine Nonne rief uns aus dem Fenster zu, wir winkten zurück und als wir dann "Ultreia Pfeifend" von dannen zogen mussten sie doch lächeln. Wir haben nun 18 Km ohne schatten auf einer Schotterpiste vor uns, wir überqueren den Fluss Carrion um die nächsten 5 Km der Landstraße zu folgen, bevor wir auf die Schotterpiste kommen der Via Aquitania, meine Schuhe habe ich schon lange gegen meine alten "Lauflatschen" getauscht, doch das Laufen wird dadurch nicht unbedingt besser, die Blase reibt und habe ich so schon mühe mit Caro Schritt zu halten so war mein versuch an diesem Morgen eher von Verzweiflung geprägt.





Wir verlassen Carrion
 Als wir dann die ersten Kilometer auf der Via hinter uns hatten gab ich auf und zog am nächsten Rastplatz meine Lowas wieder an und es ging wesentlich besser, denn die beschriebene "Schotterpiste" entpuppte sich als "faustgroßesteineschotterpiste" die mit festen Schuhen besser zu bewältigen war. Mein Problem, Caros Problem sollte erst noch kommen, denn mit zunehmender Hitze kamen die kleinen schwarzen Fliegen und die Via war in Kopfhöhe rabenschwarz und diese kleinen Biester setzten sich in jeder Kopföffnung fest.



Auf der Via Aquitania
 Caro lief über Kilometer mit vor dem Kopf wedelnden Händen, und wir waren recht früh in Calzadilla wo wir auch gleich in die erste Herberge am Ortsanfang gingen, wo wir auch prompt mit einem deutschsprachigen Hospitalero belohnt wurden, doch das war an diesem Nachmittag egal, denn keinem von uns war nach reden zumute und wir hingen meist unseren Gedanken nach. Zuerst einmal aber vielen wir nach dem Duschen aufs Bett und gleich ins Koma. Als ich dann wach wurde sah ich das mir gegenüber die Krebspatientin lag zusammengekauert und fest in ihren Schlafsack eingepackt, was mich bei der Hitze wunderte, sie wurde kurz wach, als ich sie mit einem "Hola" grüßte nickte sie nur zurück und schlief weiter.



Die Herberge in Calzadilla
Als wir es uns im Innenhof in den letzten Sonnenstrahlen gemütlich machten, kam noch eine Österreicherin und unterhielt sich mit 2 Pilgern, beide "Rennpilger" und die Österreicherin liefen  gegen die Zeit, man prahlte mit gegenseitigen Rekorden und wie Toll schnell und fit man doch sei, so dass wir es vorzogen uns an dem Gespräch nicht zu beteiligen, da man uns sowieso für Spanier , Papa und Tochter hielt, hatten wir damit auch keinen Stress.
Abends war die Herberge ziemlich leer, die meisten kamen erst kurz vor 22°°Uhr wieder zurück doch da lagen wir schon im Bett. Meine Blase war verarztet und schmerzte auch nicht mehr so toll, woran auch mit Sicherheit meine guten schuhe Ihren Beitrag hatten .