Samstag, 25. September 2010

Mittwoch, 12. August Tag 35, 4,7Km


Santiago de Compostela

Awakenings in Santiago
An diesem Morgen lassen wir uns Zeit, gehen zuerst mal frühstücken, 3 € für 2 Frühstück, da kann man nichts sagen und während wir frühstücken beobachten wir wie ein Ehepaar sich bedient und die Frau ziemlich hochnäsig auf Deutsch einen Kaffee und einen "Milchkaffee mit Milch" bestellt, die junge Spanierin blickt die Pilgerin entgeistert an, eine Kollegin flüstert Ihr etwas in Ohr, sie nickt und macht die beiden Kaffee und kassiert 6 € für 2 Frühstück, ich wollte gerade an meinem Kaffee trinken und hielt inne, mein Blick kreuzte den der Verkäuferin, doch die reagierte nur mit versteinerter Miene.




So kann es gehen, ich ließ mal wieder den Spanier raushängen, ne eindeutig bessere Strategie als den germanischen Imperialisten zu mimen.




Was denkt sie wohl?
Wir machen uns auf den Weg, mein rechter Fuß ist entzündet , und ich hinke Caro hinterher, die nicht mehr zu bremsen ist, so gehen wir an diesem Morgen unsere letzte Pilgerstrecke, zwar nur 5 Kilometer, doch das reicht auch. Vor dem Pilgerbüro, wie kann es auch anders sein, eine Schlange, ca. 150 Pilger warten auf Ihre Compostela und nach einer Stunde halten wir die unsere in den Händen, doch die Freude wird von einer Grenzenlosen Leere verdrängt. Wir gehen in die Pilgermesse, die eindeutig von mehr Touristen als von Pilgern besucht ist, und danach setzen wir uns noch auf den Platz neben der Kathedrale und hängen einfach unseren Gedanken nach, wir sind nun keine Pilger mehr.

Nur noch wenige Schritte zur Compostela




Habe ich mich die letzten drei Wochen gefragt wo denn dieser Jakobsweg denn sei, nun tut sich vor meinem geistigen Auge eine Perlenschnur auf und nach und nach reihen sich die Begegnungen auf wie Perlen und bunte Steine und wie aus dem Nichts erscheint auf einmal der Jacobsweg mit all seinen Begegnungen und Gesprächen und Geschichten der letzten Wochen.








Nun heist es Gedult
Hier erübrigt sich jedes Wort
(mein letztes Bild in Santiago)
Wir drehen unsere Muschel um und irren noch etwas ziellos durch die Stadt, bevor wir zurück zum Monte do Gozo fahren, denn man hat uns ein Bett in der Herberge zugesichert, man hat, wenn man angekommen ist das recht dreimal in der herberge zu übernachten, doch das entpuppt sich auch als "Pilgerlegende", so finden wir uns in der großen Herberge wieder, doch für 6 € kann man auch nicht meckern, 24€ für 2 mal übernachten, das geht noch.

So klingt der "Tag der Compostela" am Monte do Gozo aus.