Samstag, 25. September 2010

Freitag, 24. Juli Tag 16, 25,8 Km

Carrion de los Condes


Kirche von Boadillo
An diesem Morgen verabschieden wir uns mal wieder mit dem Fotoapparat und erkennen wie unscheinbar die Herberge wirkt, umrahmt von einer hohen Mauer, von vorne sieht man nur das große Tor das am frühen Morgen noch geschlossen ist.



Der Kastillianische Kanal
Die Sonne geht gerade auf als wir uns auf den Weg durch den Ort hinüber zum Kanal machen, dem wir auf drei Km bis zur Schleuse nach Fromista folgen, wo wir rasten und unsere Pilgerspaghetti von gestern frühstücken, bevor wir in die Stadt gehen, wo wir an einem Obststand eine Bank besetzen uns Orangen, Äpfel und Bananen kaufen, nach dem opulenten Frühstück gerade das richtige, so vertrödeln wir eine Stunde bevor wir uns auf den Weg nach Carrion de los Condes machen .



Villacazar de Sirga
Eigentlich wollen wir nach Villacazar de Sirga, aber da stoßen wir am frühen Nachmittag auf eine geschlossene Herberge und die Zeichen des Gemeindearbeiters zu Folge sind wieder einmal die kleinen Krabbeltiere am Werk, schade, denn es ist eine schöne an einer Parkanlage gelegene Herberge. So ziehen wir, nicht ohne an der Bar vor Ortsende zu rasten, weiter.

Als wir dann gegen 17°°Uhr in Carrion ankommen sind wir fertig, die erste Herberge ist "Completo" und wir machen uns auf die Suche nach der Herberge "Espiritu Santo" die wir dann auch nach 15 min. finden, nicht ohne einen Umweg zu machen, so gelangen wir durch den Haupteingang ins Kloster von wo wir über den Hof zu den Gebäuden der Herberge, ein großer Raum mit einstöckigen Betten, geführt werden, Caro übernimmt das Einrichten unserer Betten und ich oute mich als Jäger und Sammler, so begebe ich mich auf Nahrungssuche wo mich der Weg quer durch die Stadt führt über die "Plaza Mayor" hinaus, normalerweise kein Problem, doch heute schmerzt meine rissige Ferse.



Noch 6 Kilometer
So wird es ein schneller Einkauf, im Supermercado der heute mal wirklich einer ist, aber deswegen nicht unbedingt günstiger sehe ich die "Abiturientin" also habe ich an der ersten Herberge doch richtig gesehen, drum fand ich es auch nicht schade das sie besetzt war, nach einem knappen hallo und dem üblichen blabla, ging ich weiter und verschnaufte auf einer Bank auf der Plaza bei einer eiskalten Coke, ein Genuss während ich so über dies und jenes sinniere glaube ich einer Halluzination zu erlegen, ich sehe den "alten Italiener" und in jedem arm hielt er eine junge Frau die direkt aus dem Atelier von Versace entstiegen zu sein schienen.



Im Hof der Herberge
Die Welt ist verrückt, so gehe ich vorbei an den Devotionaliengeschäften zurück zur Herberge, diesmal den direkten Weg zur Neben Pforte, wo Caro eingeschlafen war und ich kurz davor war in die Luft zu gehen, da nichts hergerichtet war geschweige denn schon geduscht, doch sah ich gerade noch rechtzeitig die Abiturientin, was Caro vor einem Anpfiff bewahrte, aber so ist es nun mal, man muss nicht immer alles zu eng sehen schon gar nicht auf dem Camino. Als ich meine Schuhe und Socken auszog sah ich die Bescherung und den Grund für meine Schmerzen, ich hatte mir eine Blase gelaufen und das nach 340 Km, ich war fertig mit der Welt, das ärgerliche daran war das es aus Unachtsamkeit geschah, doch was soll´s, ich schnitt sie auf "entwässerte" sie und klebte ein Pflaster drauf, "wird scho werrn sagt frau Kern" wie man in Süddeutschland sagt.

Nach einem späten Abendessen legten wir uns hin, als eine Ältere Japanerin neben mir auf der Liege begann ihre Gymnastikübungen zu machen, auch draußen im Hof schien kein bisschen ruhe einzukehren, nachdem ein Bus mit vielen Kindern ankam die die Kühle des Abends nutzten um im Hof zu spielen. Doch es war nicht unangenehm, irgendwann konnten wir dann auch einschlafen