Samstag, 25. September 2010

Samstag, 18. Juli Tag 10, 16,8 Km

Belorado


An diesem Morgen wurde ich mit einem Schmunzeln im Gesicht wach, denn ich hörte oben im Aufenthaltsraum Stimmen, was eigentlich nichts außergewöhnliches wäre, doch die Stimmen sangen nicht etwa ein X- beliebiges Lied sondern Ultreia und schmunzeln musste ich deswegen weil wir uns gestern Abend in der Andacht so vorgestellt haben, nachdem Jean der Hospitalero (Benediktiner aus Lyon) uns aufforderte, jeder sich mit Worten in seiner Landessprache, die ihn gerade bewegten, vorzustellen, sagte ich "Ultreia et Suseia" und Caroline "bis Santiago und darüber hinaus", wonach ein Ruck durch den Benediktiner ging und am Ende der Andacht erklärte er noch die Bedeutung.



Wir verlassen Granon mit einem
Schattenbild
Heute Morgen verlies niemand, aber auch wirklich niemand das Refugio ohne Ultreia zu singen oder zumindest, wie ich, zu pfeifen, "Singen" "boäh pfui Spinne", ich pfiff, so wie jeden Morgen auch hier "Ultreia“, dazu gab´s noch einen " Cafe con leche" :-( und lecker Kekse, "spanisches Frühstück".


wo man auch hinsah Siamkatzen

So gestärkt ging es in den jungen Tag, Belorado entgegen, und das wollten wir auch einhalten, zwar etwas wenig für den Tag, nur 16 Km, doch mit der Strecke von gestern kommen wir auf einen Tagesschnitt von 20 Km und das ist genug, auch war es ein angenehmes Laufen, denn alle drei bis vier Km kam ein Dorf und in Viloria, dem Geburtsort des heiligen Domingo trödelten wir etwas länger rum. Unterwegs hatten wir auch Begegnungen der außergewöhnlichen Art, denn wir trafen Siam Katzen freilaufend und zutraulich, wie man es in Deutschland nicht kennt. Gegen ein Uhr waren wir in Belorado in der ersten Herberge und freuten uns auf einen Bummelnachmittag, Caro viel ins Koma und ich machte meine Wäsche, ging einkaufen und kochte unsere "Pilgerspaghetti".


Belorado
Beim Einkaufen traf ich auf ein Gruppe Freunde aus aller Herren Länder die bei einem Kurzbesuch bei einem Freund in Florenz auf die Idee kamen, eben mal einige Wochen auf den Jacobsweg zu gehen, einfach so, man hat ja nichts Besseres zu tun, was ich von einem Australier erfuhr, der dazu gehörte, er sprach deutsch, denn seine Mutter stammt aus Kassel und ist nach Australien verheiratet und findet es gut wenn ihr Sohn sich mal einige Zeit Europa anschaut, natürlich mit dem dementsprechenden Taschengeld ausgestattet, doch der Jacobsweg regelt alles, so wie wir Freundschaften entstehen sahen, Gruppen entstehen sahen, so sahen wir auch wie sich diese Gruppe in den Weiten des Jacobsweges verlor, man hörte sie nur den ganzen Abend und die halbe Nacht feiern und den Rest der Nacht Kotzen.